… und keine Wespen oder Hornissen
Uns erreichen immer wieder telefonische Anfragen besorgter Bürger, weil sie vermeintlich Bienen unterm Dach oder in ihrer Hecke haben.
Geht es um die Rettung eines Bienenvolkes, bin ich gerne bereit, raus zu kommen. Leider wurde meine Gutmütigkeit diesbezüglich des Öfteren ausgenutzt und es waren „alles Bienen“ zu denen ich rauskommen sollte.
In der Regel handelt es sich dabei um Wespen oder Hornissen.
Dafür zuständig sind Wespen- und Hornissenberater.
Zu den Aufgaben eines Wespen- und Hornissenberaters zählt es, telefonisch oder bei Bedarf auch vor Ort mit einfachen Verhaltensregeln ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Wespen zu ermöglichen.
Großteils können die Nester der Wespen nach Beratung und entsprechender Aufklärung an Ort und Stelle verbleiben. In manchen Fällen erfolgt die Umsiedlung eines Nestes. Nur in wenigen Einzelfällen ist die (kostenpflichtige) Beseitigung eines Nestes durch einen Schädlingsbekämpfer erforderlich.
Der ökologische Nutzen dieser Tiere ist unbestritten. Zur Versorgung ihrer Brut benötigen Wespen und Hornissen tierisches Eiweiß in Form von Insekten wie z.B. Fliegen oder Mücken. Ein ausgewachsenes Hornissenvolk vertilgt beispielsweise täglich bis zu 500 g Insekten.
Diese Insekten bewohnen selbstgebaute Nester aus einer Art Pappmaché, wobei morsches Holz die Grundlage bildet.
Achja: in einem Nest lebt eine Königin mit vielen Arbeiterinnen; zum Herbst hin werden Königinnen erschaffen, die als Einzeltiere (beispielsweise in Totholz) überwintern. Die Arbeiterinnen sterben nach und nach von selbst. Nach der Überwinterung startet eine Königin zunächst als Einzeltier und muss ihr Volk erst aufbauen.
Tipp: Nest nicht beseitigen; eine Königin im Frühjahr bemerkt das Nest und weicht aufgrund vermeinticher Konkurrenz aus